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Mein Schreib-September

Als Special Guest der August-Schreibnacht wurde ich gefragt, ob ich Schreibroutinen hätte. Meine spontane Antwort lautete:

«Ich bin weniger für Routinen, als für Ziele zu begeistern.

Für Routinen ist mein Alltag zu unstrukturiert und ich bin vielleicht auch nicht der Typ dafür.»

Am besten bewährt haben sich für mein Autorinnenleben Monatsziele, und so sehen sie für den September aus:

Manuskript «Die Aussicht auf BUNT»: Zum ersten Mal habe ich für einen Roman ein Sensitivity Reading in Anspruch genommen (mehr dazu auf www.sensitivity-reading.de und irgendwann in einem Blogbeitrag). Im September werde ich die Anregungen, die ich bekommen habe, in mein Manuskript einarbeiten, damit es Ende Monat bereit ist für den nächsten Schritt – das Lektorat. Veröffentlichungsziel ist immer noch Frühling 2021.

Buchgeburtstag «Die andere Seite von SCHWARZ»: Elf Buchbloggerinnen unterstützen mich dabei, den 1. Geburtstag meines Buchkindes gebührend zu feiern! Zwischen dem 8. September und dem 8. Oktober werden v.a. auf Instagram Posts veröffentlicht, Bücher verlost und Hintergrundinfos geteilt.

Schreibtreffen: Im realen Leben finden diesen Monat sowohl der «Schreibtisch», wie auch der «Schreibabend» statt, also Treffen meiner beiden Schreibgruppen. Virtuelles gemeinsames Schreiben gibt es am 12. September in der Schreibnacht.

Schreibworkshop: Am 31. Oktober und 28. November finden die beiden Teile unseres neuen Workshops «Zeit zum Schreiben» statt. Im September will ich dafür die Werbetrommel rühren.

Kreativ sein: Ich arbeite weiter im Buch «Federleicht – Die kreative Schreibwerkstatt» von Barbara Pachl-Eberhard , allerdings ohne Seitenziel. Dann entstand im August aus einer Schreibübung eine Romanidee um zwei Frauen, Liv und Celeste. Die beiden müssen diesen Monat hintenanstehen, aber so wie ich sie kennengelernt habe, wird sie das nicht sehr beeindrucken. Die Kreativität fliessen lassen, wenn sie mag, ist mein Bonusziel im September.

King of Day and Night: Zum 11. Geburtstag

Heute vor elf Jahren, nachts um eins, wachte ich davon auf, dass meine Fruchtblase platzte. Das Baby, das am Mittwoch per Kaiserschnitt zur Welt kommen sollte, hatte entschieden, dass es ein Sonntagskind sein wollte.

Neun Stunden später schaute ich das erste Mal in die hellwachen und tiefblauen Augen unseres Sohnes und war schockverliebt.

Es war der Beginn einer gemeinsamen Reise, die immer wieder weit über meine gewohnten emotionalen und körperlichen Grenzen hinausging. Geringer Schlafbedarf, eiserne Willensstärke, verblüffende Intelligenz, unkontrollierte Emotionen – dieses Baby, Klein- und Vorschulkind scherte sich weder um meine pädagogische Erfahrung, noch um mein Bedürfnis nach Harmonie und schon gar nicht um die Tipps in Erziehungsratgebern.

Viel habe ich gelernt an der Seite meines Sohnes, nicht zuletzt laut zu streiten und grosszügig zu verzeihen. Doch die Zeiten, in denen ich um unsere Beziehung kämpfen musste und mir dabei eingestehen, dass ich es nicht allein schaffe, scheinen heute weit weg.

Der Elfjährige braucht immer noch wenig Schlaf, hat immer noch einen starken Willen und ebensolche Emotionen. Er verblüfft immer noch durch die Leichtigkeit, mit der er lernt, aber auch damit, wie er gelernt hat, seine Special Effects so zu leben, dass auch sein Umfeld damit klarkommt.

Zum Beispiel, indem er ebendieses Umfeld mit Charme, Hartnäckigkeit und blauen Augen dazu bringt, mit ihm mitzuschwingen!

«Du kriegst die Geschenke morgen, wenn du Geburtstag hast», sagte ich gestern Abend.

«Dein Geburtstag beginnt um Mitternacht», scherzte der Grossvater.

Ein Blick zum Bald-Geburtstagskind und ich wusste, was Sache war.

Und so sass die ganze Familie nachts um zwölf bei Kerzenschein am Esstisch, ass Süssigkeiten und schaute dem Jubilar beim Geschenkeauspacken zu.

«King of the Day» steht auf der Geburtstagskarte. «Wohl eher King of the Night», lachte er.

Happy Birthday, mein Grosser, ich liebe dich bis zum Mond und zurück, Tag und Nacht, auch wenn ich froh bin, dass sich die gemeinsamen nächtlichen Intermezzi heute auf deine Geburtstagsnacht beschränken!

Aktion «Bücher aussetzen»

Auf jedem Campingplatz, den wir in den Sommerferien besuchen, setze ich je eines meiner Bücher aus – zum Mitnehmen, Lesen und Weiterempfehlen.

Haben Sie eines der Bücher gefunden und gelesen? Dann freue ich mich sehr über eine persönliche Rückmeldung und/oder eine Rezension auf Lovelybooks, Goodreads, Amazon oder anderen Buchplattformen!

Bücherschrank auf dem Camping Urmiberg, Brunnen:

Bücherkorb auf dem Campadi Trun:

Lounge auf dem Campingplatz Boomerang, Li Curt, Valposchiavo:

Auf dem Camping Sur En bei Sent im Unterengadin fand ich keinen passenden Ort für meine Bücher, deshalb habe ich «Die andere Seite von SCHWARZ» unseren Camping-Nachbarn geschenkt. Vielleicht ist ja neben Lagerfeuer und Tannzapfenwerfen einmal Zeit zum Lesen 😉

Der Aufenthaltsraum mit grosszügiger Bibliothek auf dem Campingplatz Klausenhorn am Bodensee war coronabedingt geschlossen. Zum Glück gibt es aber im nahen Dingelsdorf an der Bushaltestelle Dorfmitte ein Bücherregal, in das ich meine Bücher stellen konnte!

Damit haben wir unser Büsli zum letzten Mal in diesen Ferien bepackt. Nächster Halt: Zu Hause, wo die Überarbeitung meines nächsten Buches weitergeht!

P.S. Ausserplanmässig habe ich ein Exemplat von «Ich melde mich ab» im Einkaufszentrum Lago in Koblenz ausgesetzt . Ob sich jemand getraut hat, es mitzunehmen?

Wie meine Selfpublishing-Bücher entstehen

Derzeit schreibe ich an meinem dritten Roman. Wie bereits «Die andere Seite von SCHWARZ» werde ich ihn im Selfpublishing über BoD – Books on Demand veröffentlichen. Als Veröffentlichungstermin fasse ich Frühling 2021 ins Auge, liebäugle aber damit, dass es bereits Anfang 2021 so weit sein könnte.

Photo by Thought Catalog on Unsplash

Ein unfertiger Roman ist etwas Kostbares, Verletzliches, und doch habe ich gelernt, Menschen in den Entstehungsprozess meiner Bücher miteinzubeziehen. Wie wertvoll dies ist, erfahre ich gerade jetzt, wo ich die Rückmeldungen von Testleser:innen und Expertinnen in mein Manuskript einarbeite. Ein Artikel darüber ist in Planung.

Hier geht es aber darum, welche Schritte ich gehe, bis aus der Idee in meinem Kopf ein fertiger Roman geworden ist.

So gehe ich bei der Entstehung meiner Selfpublishing-Bücher vor:

  1. Inspiration: Bei «Ich melde mich ab» war es eine Schreibübung während eines Schreibworkshops. Die Figur, die spontan entstanden war, interessierte mich und ich wollte ihre Geschichte kennenlernen. Zu «Die andere Seite von SCHWARZ» hat mich ein Romanmanuskript inspiriert, das ich als Fünfzehnjährige geschrieben hatte. Mein WiP (Work in Progress) ist die Fortsetzung von «Die andere Seite von SCHWARZ», die Inspiration mein Gefühl, dass die Geschichte von Ian und Alexa weitererzählt werden will.
  2. Rohfassung: Da ich nicht plane, sondern meine Geschichten während des Schreibens entstehen, gibt es mehrere Rohfassungen für ein Projekt. Jede bekommt ihren eigenen Ordner und meist auch ihren eigenen Arbeitstitel. Zum Glück habe ich in dieser Hinsicht ein gutes Gedächtnis und kann aus den verschiedenen Entwürfen Szenen zusammenklauben und neu zusammensetzen, um so der Geschichte auf die Spur zu kommen, die ich erzählen will.
  3. Erste Überarbeitung/Rewrite: Während dieses Arbeitsschritts schreibe ich die Rohfassung Wort für Wort ab und entscheide, was in der Geschichte bleibt, was weg muss und was ich ändern will. Im Lauf dieses Prozesses werde ich üblicherweise betriebsblind und es wird Zeit, das Manuskript von fremden Augen begutachten zu lassen.
  4. Testleserunde: Meine Testleser:innen sind selber Autor:innen oder Menschen mit viel Lesererfahrung, denen ich vertraue und auf deren Ehrlichkeit und Wertschätzung ich zählen kann. Sie lesen das überarbeitete Manuskript und geben mir Rückmeldungen. Dabei interessiere ich mich sowohl für spontane Reaktionen beim Lesen, wie auch für reflektierte Antworten auf bestimmte Fragen. Dieses Mal habe ich zusätzlich einige Textstellen an Expertinnen gegeben. Das sind entweder Menschen, die Fachwissen haben, das mir fehlt, oder Erfahrungen, die ich selbst nicht gemacht habe und die ich authentisch und möglichst klischeefrei schreiben will. Meine Aufgabe während der Testleserunde ist es, das Manuskript mindestens einen Monat lang ruhen zu lassen.
  5. Zweite Überarbeitung: Ich arbeite die Rückmeldungen der Testleser:innen und Expert:innen ins Manuskript ein. Dabei können sich nur kleine Sachen ändern, so war es bei «Ich melde mich ab», oder die Testleser:innen bemängeln etwas, dessen Änderung mehr Aufwand braucht. Bei «Die andere Seite von SCHWARZ» passte ich nach der ersten Testleserunde einen grossen Teil der Erzählstruktur an und kürzte das Manuskript radikal, indem ich eine wichtige Figur ganz aus der Geschichte strich. Jede Änderung hatte das Ziel, die Geschichte leser:innenfreundlicher zu machen.
  6. Lektorat: Die Lektorin überprüft das Manuskript sowohl inhaltlich, wie auch stilistisch/grammatikalisch/ortografisch.
  7. Dritte Überarbeitung: Ich arbeite das Lektorat ins Manuskript ein. Neben sprachlichen Verbesserungen werden auch in diesem Schritt noch Szenen gekürzt, ergänzt oder gestrichen. Jetzt wird das Projekt zur Geschichte, die im fertigen Buch stehen wird.
  8. Danach folgen der Buchsatz und anschliessend ein professionelles Korrektorat.
  9. Parallel dazu entstehen im Lauf des Prozesses Cover, Titel und Klappentext des Buches. Auch Marketing betreibe ich, wobei ich dieses Mal bestimmt von den bisherigen Erfahrungen profitieren werde, wie auch von meinem ständig wachsenden Netzwerk an Autor:innen und Selfpublisher:innen, von denen ich enorm viel lerne.
  10. Wenn alles bereit ist, folgt der letzte Schritt, der zwar relativ klein ist, sich aber riesig anfühlt: Das Hochladen von Text und Bild auf die Seite von BoD, auf dass ein Buch daraus werde!

Bei mir dauert es von Schritt 1 bis Schritt 10 erfahrungsgemäss etwa 2 Jahre, wobei die Verteilung der Zeit auf die einzelnen Schritte bisher jedes Mal anders war/ist. Tendenziell ist es so: Je schneller ich die Rohfassung schreibe, desto mehr Zeit brauchen die Überarbeitungen.

Ich bin im Internet!

Übrigens: Besteht eigentlich Interesse an einem Newsletter zu meinem Autorinnenleben und meinen Büchern? Über Antworten in den Kommentaren würde ich mich freuen.

Autoreninterview

Am 2. Mai veröffentlichte Tenja Tales auf ihrem Blog «Weltenschmie.de» ein Autoreninterview mit mir! Ich kenne Tenja vom Schreibnachtforum, wo sie mir unter anderem mit ihren Gedichten aufgefallen ist. Nun hat sie eines über mich verfasst:

Mirjam schreibt emotional und lebensnah,
Das klingt für Romane ganz wunderbar!
Im Interview mit ihr erfährst du viel
Über Kontraste, Coaching und Autorenziel!
(Tenja Tales, www.weltenschmie.de)

Hier geht es zum Interview: https://weltenschmie.de/autoreninterview-mit-mirjam-wicki/

Herzlichen Dank, Tenja, für die tollen Fragen, es hat grossen Spass gemacht, sie zu beantworten (und war gerade richtig knifflig).

Neue Rezension zu «Die andere Seite von SCHWARZ»

Druckfrisch: Marina Wieses Rezension von «Die andere Seite von SCHWARZ» auf Goodreads. Danke für die Rezi und die Leseempfehlung!

https://www.goodreads.com/review/show/3226843288

#Autorensonntag «Vorbilder»

(Kann nicht mal jemand einen #aurorensonntag ins Leben rufen? Ich vertippe mich jedes Mal!)

https://www.instagram.com/p/B_waWQqgjE_/

#Autorensonntag

Seit ein paar Wochen nehme ich am Autorensonntag teil, den Justine initiiert hat. Jedes Wochenende gibt sie ein Thema vor, zu dem man sich einbringen kann, wenn man mag. Mindestens so interessant wie mir selbst Gedanken zu machen, ist es, die Beiträge der anderen Autor*Innen zu lesen.

Meine Beiträge poste ich jeweils auf Instagram, Facebook und Twitter.

Diesen Sonntag sieht mein Beitrag so aus:

Wie halte ich es mit Sexszenen in meinen Romanen? Dies das Thema vom heutigen Autorensonntag , den Justine wieder für uns initiiert hat.

Meine Protagonisten sind erwachsene Menschen in einer festen Beziehung, sie haben Sex. Oder eben nicht. Man weiss das als Leser*In, wenn es für die Geschichte wichtig ist, aber ich bin sicher: Die gehen manchmal auch miteinander ins Bett, wenn wir nichts davon mitkriegen!

Ich gehöre zu den Autor*Innen, die die Szene ausblenden, wenn klar ist, worum es geht. Bis vor Kurzem meinte ich, es gar nicht beschreiben zu können, und habe deshalb heimlich geübt. Dabei merke ich, dass es mit den Sexszenen wie mit anderen Herausforderungen im Autorenleben ist: Ich kann lernen, darüber zu schreiben. Wenn es in einem späteren Projekt wichtig werden sollte, bin ich bereit dazu!

Bereits mein aktuelles Manuskript #EtwasMitBUNT hat Sexzenen, die detaillierter beschrieben sind als obiger Textschnipsel. Gerade bei dem Projekt kommt allerdings ein weiterer Punkt dazu, weshalb ich nicht zu sehr ins Detail gehe bei den Sexszenen:

Die Intimsphäre meiner Charaktere ist mir sehr wichtig. Das mag komisch klingen, sind sie doch «nur» Romanfiguren. Doch wer «Die andere Seite von SCHWARZ» gelesen hat, wird wahrscheinlich verstehen, weshalb ich in diesem Fall bewusst sensibel vorgehe. «Mein Körper gehört mir» heisst hier auch: Liebe Autorin, wenn es nicht absolut notwendig ist für die Geschichte, dann lass uns in Ruhe, wenn wir uns ausziehen!

Frohe Ostern, trotz und wegen allem

Ein Osterkaninchen beim Nestbau. Osterraclette am Karsamstag. Osterbrötchen, die mehr wie Katzen als wie Hasen aussehen. Primeli statt Osterglocken. Keine Reise ins Wallis. Kein gemeinsamer Osterjubel mit den Grosseltern. Kein Gottesdienst am Karfreitag.

Ostertage, die anders sind als gewohnt.

Ostern, die nicht weniger wert sind als immer.

Christus ist auferstanden und heute spüre ich, dass ich allen Fragen und Einwänden zum Trotz aus ganzem Herzen daran glaube.

Ich wünsche euch frohe und gesegnete Ostern!

Liebe, Hoffnung, Mut und Depressionen?

Die Lesezeichen und Postkarten, die ich zu «Die andere Seite von SCHWARZ» drucken liess, tragen die Worte Liebe, Mut und Hoffnung. Es sind Werte, die sich immer wieder zeigen in meinen Geschichten, und sie spiegeln meine eigene, zuversichtliche Sicht auf das Leben wider. Ich glaube nicht daran, dass sich alle Probleme lösen lassen, indem wir lieben, hoffen und mutig sind, aber ich bin dankbar dafür, selber immer wieder Quellen von Liebe, Mut und Hoffnung zu finden – in mir drin und ausserhalb – und damit die nächsten Schritte zu gehen. (Oder auch nicht so viele Schritte zu gehen und zu Hause zu bleiben.)

Ich hatte nicht geplant, ein Buch zu schreiben, in dem Depressionen eine wichtige Rolle spielen. Ich fand mein uraltes Romanmanuskript auf dem Dachboden, verliebte mich neu in meine Charaktere und schrieb ihre Geschichte weiter. Natürlich stellte ich mir irgendwann die Frage, ob ich die Geschichte wirklich so erzählen wollte, noch mehr, als sie für mich selbst eine überraschende Wende nahm, was die Ursache von Ians Depressionen anging. Ich hätte mich dafür entscheiden können, es meine Geschichte bleiben zu lassen, und sie nicht zu veröffentlichen. Ich hätte sie umschreiben können.

Ich entschied mich anders und wagte den Spagat zwischen einer fiktiven Liebesgeschichte und realen, schweren Themen. Für wie erschreckend viele Menschen Depressionen real sind, sei es aus eigenem Erleben oder im Bekanntenkreis, erfahre ich jetzt, in Reaktionen auf mein Buch. Dabei bekomme ich unterschiedliche Rückmeldungen: Wie echt Ians Gefühle beschrieben seien. Wie gut man Alexas zeitweilige Verzweiflung verstehen könne. Wie viel Verständnis die Geschichte wecke für Menschen mit Depressionen und Traumata. Aber auch, dass die Geduld von Alexa und ihrem Umfeld unrealistisch gross sei. Dass es nicht verständlich sei, wie wenig Ian gegen die Depressionen machte.

Rezensent*Innen von «Die andere Seite von SCHWARZ» betonen die Tiefgründigkeit des Themas und die Hoffnung, die sich durch den Roman zieht. Wenn ich das lese, weiss ich, dass meine Geschichte bei diesem Menschen so angekommen ist, wie ich sie gemeint habe, und das ist wohl etwas vom Schönsten, was einer Autorin passieren kann!

Ich freue mich, wenn mein Roman für mehr Verständnis für Menschen mit Depressionen sorgt oder dazu anregt, über die eigene Sicht auf das Leben nachzudenken. Ich bin froh um kritische Rückmeldungen und Hinweise auf Themen, die ich vernachlässigt habe bei meinen Recherchen. Hier gern noch einmal der Hinweis an Leser*Innen: Schreibt mir, wenn euch etwas gefallen oder gestört hat, persönlich oder in einer Rezension. Ich bin sehr dankbar dafür!

Denn die Geschichte von Alexa, Ian und ihrem Krümelchen – diesem Kind, das dank Liebe, Mut und Hoffnung auf dem Weg zu ihnen ist – geht weiter, die Rohfassung von Band 2 wird diesen Monat von mir überarbeitet. Es bleibt realitätsnah, es bleibt emotional, es bleibt ehrlich. Mehr verrate ich aber noch nicht!

Hier geht es zu den Rezensionen zu «Die andere Seite von SCHWARZ» auf Lovelybooks: https://www.lovelybooks.de/autor/Mirjam-Wicki/Die-andere-Seite-von-schwarz-2320855540-w/

Zurück zum Schreiben

Ich wollte bloggen. Nach Selfpublisherbüchern auch kleine Verlage und ihre Bücher vorstellen.

Ich habe (hätte?) im Mai eine Lesung und wollte diese vorbereiten. Vielleicht halt als Online-Lesung.

Ich wollte Kontakt aufnehmen mit Bloggerinnen, mein Netzwerk vergrössern, meine Bücher promoten, den Weg ebnen für den nächsten Roman.

Ich wollte mein Manuskript überarbeiten.

Jetzt ist Lockdown. Homeschooling. Homeoffice. Einkaufen. Kontakt halten. Ich gehöre zu den Menschen, die dadurch gefühlt weniger Zeit haben als vorher, obwohl so Vieles stillsteht. Gestern fühlte es sich an wie früher, als die Kinder noch nicht in der Schule waren – ich war den ganzen Tag beschäftigt und fragte mich am Abend, was ich eigentlich gemacht hatte.

Über Nacht kam der Blues, kam die Resignation. So soll es jetzt weitergehen, für wer weiss wie lange? Ohne Reisen, ohne Besuche, ohne Urlaub, ohne Konzerte, ohne Cafés? Eingesperrt zwischen Küche, Waschküche, Büro und Migros? Spielend, lernbegleitend, motivierend, skypend? Das löst klaustrophobische Gefühle aus, ganz ehrlich.

Dann sah ich Milena Mosers Video

Ich kann hingehen, wo ich will. Mit wem ich will.

Das fühlt sich so gut an!

Also schreibe ich. Morgenseiten. Diesen Text. Irgendwann heute gehe ich in mein Manuskript, überarbeite, schreibe um, schreibe vielleicht weiter, schreibe vielleicht anders, weil ich woanders hin will mit Ian und Alexa.

Schreiben geht immer. Schreiben kann ich in kurzen Fluchten und langen Pausen.

Ich hole mir jetzt meine innere Freiheit zurück.