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Liedtexte und Buchtitel in meinem Roman

Meine Playlist während des Schreibens von «Die andere Seite von SCHWARZ» bestand grösstenteils aus Songs von EUROPE (zufälligerweise meine und Alexas Lieblingsband :-)). Immer wieder passten Melodien und Texte zu den Szenen, die ich schrieb, und in meiner Rohfassung tauchten mehrmals ganze Liedzeilen auf.

Dann befasste ich mich mit Urheberrecht und korrektem Zitieren und stellte fest, dass die Grenzen dafür eng sind.

Matthias Matting von der Selfpublisherbibel schreibt in seinem Artikel «Autorentipp: Liedzitate im Buch – was ist erlaubt, und wie muss ich vorgehen?»:

«Kann ich einen Songtext in meinem Buch zitieren? Kurze Antwort: Nein. Lange Antwort: In der Regel nur mit Genehmigung des Rechteinhabers.»

Aus diesem Grund strich ich die Songzeilen aus dem Text (kill your darlings – immer wieder) und deutete nur an einer Stelle an, um welches Lied es sich handeln könnte. Nun gibt es aber dieses Lied, das mich während der letzten Überarbeitung begleitete, und dessen eine Passage alles enthält, was das Schreiben von «Die andere Seite von SCHWARZ» für mich ausmachte. Ich würde diesen Abschnitt gern vorne ins Buch schreiben und habe mich aus diesem Grund für eine Bewilligung zum Zitieren ans Management von EUROPE gewandt. Leider ist die Antwort noch ausstehend.

Heute wurde ich von meiner Korrektorin darauf hingewiesen, dass ich in meinem Roman einen Buchtitel zitiere. Darf ich das? Meine Recherchen haben bis jetzt noch keine klare Antwort ergeben. Zur Sicherheit habe ich dem Verlag eine Mail geschickt und nachgefragt.

Ich hoffe, damit alles beachtet zu haben, was Urheberrechtsschutz in meinem Roman angeht.

https://www.youtube.com/watch?v=gbxNV6pAE3g
Qualitativ nicht die beste Auffnahe von «Pictures», aber ich stand an diesem Abend nur wenige Meter von der Bühne entfernt, und es fühlte sich an, als würde die Band dieses Lied für mich und «Die andere Seite von SCHWARZ» spielen.

Schreiben, eine Herzenssache

Mein Selfpublishingprojekt beschäftigt mich gut. Nach Budget und Coverentscheidungen befasse ich mich derzeit mit Marketing. Bald wird der Text aus dem Korrektorat kommen und ich kann den endgültigen Taschenbuchsatz machen!

Daneben schreibe ich. An einem Text, der mir seit Monaten am Herzen liegt, dessen Entstehen mich manchmal zur Verzweiflung und manchmal zur Verzückung bringt und der wundersamerweise gerade in einer Phase steckt, in der es «flowt». Ich flowe mit und geniesse.

Ja, es macht Spass, aus meinem langghegten Manuskript einen fixfertigen Selfpublisher-Roman zu machen, der die Herzen seiner LeserInnen erreichen soll.

Und es macht Spass, Neues entstehen zu lassen und dabei noch nicht an LeserInnen zu denken, sondern allein für mein Herz zu schreiben.

GROH, Kalender «Du kannst 2019» , Zitat von J.W. von Goethe

Selfpublishing: Das Cover nimmt Gestalt an

Der Tipp steht – glaube ich – in jedem Ratgeber und Artikel, die ich zum Thema Selfpublishing gelesen habe: Wer selbst keine Ahnung von Coverdesign hat, soll besser die Finger vom Gestalten des eigenen Buchcovers lassen! Dafür gibt es Profis oder vorgefertigte Cover.

Ich habe mich für meinen Roman für die Luxusvariante entschieden und eine Person angefragt, die alles vereint, was ich mir für mein Buchcover wünsche (und mehr!): Designerin, Gestalterin eigener Buchcover, Autorin einer erfolgreichen Buchreihe, Norwegenkennerin (dieser letzte Punkt ist einfach ein wunderbares Supplement). Um wen es sich handelt, werde ich verraten, sobald das Cover bereit ist, um hier präsentiert zu werden.

Entwurfsausschnitt 🙂

Das Hauptmotiv für das Bild war schnell klar: Ein Ort, der im Roman wichtig ist. Menschen, die den Romanfiguren entsprechen. Hell und dunkel.

Dann ruhte das Cover für einige Wochen. Ich investierte viel Zeit in die Suche nach dem richtigen Titel und entwarf den Klappentext.

Nun ist die Zeit der Entscheidungen gekommen. Schriftart, exakte Farben, Details. Welche Veränderung erzielt welche Wirkung? Könnte man hier nicht noch ein wenig …? Wie viel Zeit würde es kosten auszuprobieren, ob …? Gross- oder Kleinbuchstaben? An welche Regeln halten wir uns, und welche brechen wir bewusst? Wo liegt die Balance zwischen zeitgemäss und individuell? Verspricht das Cover, was der Roman halten kann? Entfaltet es seine Wirkung sowohl auf dem fertigen Buch, wie auch auf dem kleinen Bild im Webshop?

Ich schätze den engen und persönlichen Kontakt mit der Designerin, hole mir Feedback bei Menschen aus meinem Umfeld (bewusst von Designprofis und «gewöhnlichen» LeserInnen) und weiss, dass ich am Ende die Verantwortung für mein Entscheide trage. Das macht Spass und gleichzeitig ein wenig Angst – wie eigentlich alles in diesem ganzen Selfpublishing-Prozess!

Selfpublishing: Schreiben und rechnen

Ich habe mich entschieden, meinen zweiten Roman im Selfpublishing zu veröffentlichen. Ich habe Lust auf neue Erfahrungen und darauf, das ganze Paket einer Buchveröffentlichung von Grund auf mitzugestalten.

Was ich bereits verraten kann: Der Roman wird im Herbst 2019 als Taschenbuch und E-Book erscheinen! Als Selfpublishing-Anbieter habe ich BoD (Books on Demand) gewählt.

Seit Wochen laufen im Hintergrund meiner Schreibstube vorbereitende Massnahmen: Titelsuche, Covergestaltung, letzte Änderungen am Manuskript, Korrektorat, Klappentext, Marketingstrategie, … Dabei pendle ich dauernd zwischen «Endlich kommt mein Buch zu seinen LeserInnen!» und «Oje, ich werde nie mit allem fertig werden!» hin und her. Ich versuche, beides auszuhalten und dabei den Fokus nicht zu verlieren.

Gestern habe ich mich endlich einem meiner unliebsamsten Themen gestellt: Dem Budget. Das heisst, ich habe gerechnet, statt geschrieben.

Auf der Kostenseite stehen Ausgaben für Lektorat/Korrektorat, Coverdesign, Bücher und Webinare zum Thema Selfpublishing, der Betrag an BoD, Rezensionsexemplare und weitere Werbemassnahmen. Auf die Idee, mir die Arbeitszeit bezahlen zu lassen, komme ich im Moment nicht.

Auf der Einnahmenseite stehen natürlich die verkauften Bücher. Dabei hat es Einfluss auf meinen Gewinn, ob die Bücher von mir bei BoD in grösseren Mengen bestellt und weiterverkauft werden oder ob die Kunden/Kundinnen sie im Onlinehandel erwerben. Wie viel ich an gekauften E-Books verdiene, habe ich noch nicht herausgefunden. Von meiner ersten Buchveröffentlichung her weiss ich, dass ich mit zusätzlichem Gewinn aus Lesungen rechnen kann.

Mein Rechnen enthält einiges an Spekulation. Wer kauft mein Buch über welchen Kanal? Kann ich neue LeserInnen gewinnen? Wie viel muss ich investieren dafür? Welche Möglichkeiten eröffnen sich mit den E-Books, mit denen ich noch keine Erfahrungen habe? Kommen unvorhergesehene Kosten auf mich zu?

Ich bemühte mich um eine realistische, eher pessimistische Rechnung und landete im Minus. Es überraschte mich nicht, dennoch tat es einen Moment lang weh, die Zahlen so deutlich vor mir zu sehen.

Kürzlich wurde ich gefragt, ob das Schreiben für mich Beruf oder Hobby sei. Nach der gestrigen Rechenaufgabe lautet meine Antwort: Mein Schreiben ist ein zeitaufwändiges Hobby, das ich mit professioneller Ernsthaftigkeit betreibe und mit dem ich dieses Jahr im besten Fall gleich viele Ausgaben wie Einnahmen generiere (wahrscheinlicher ist allerdings, dass die Ausgaben überwiegen werden).

Das Gute an Hobbys ist: Sie machen Spass! Die Freude, die mir das Schreiben an sich und alles, was daraus entsteht, geben, gehört in ein anderes Budget, und dieses wird Ende Jahr auf jeden Fall im Plus sein!

 

 

Auf Recherchereise in Oslo

In meinem neuen Roman, der im Herbst 2019 erscheinen wird, kommen immer wieder Orte in Oslo vor. Ich kannte die Stadt von einer Norwegenreise, die achtzehn Jahre her ist, und schrieb die Erstfassung aus dieser Erinnerung. Während der Überarbeitungen wuchs mein Wunsch, genauer zu wissen, wo die einzelnen Szenen spielen, die Stimmung an den beschriebenen Orten zu spüren und einige konkrete Angaben und Namen in den Text einzustreuen.

Und so flogen mein Mann und ich Mitte Mai für vier Tage nach Oslo und folgten den Spuren meiner Romanfiguren.

Einmal mehr verschlug die Aussicht auf die Stadt und den Fjord ihr den Atem.

 

 

Sie gingen zur nahen Station der T-Bane und fuhren bis hinauf zum Frognerseteren.

 

 

 

 

«Fühlst du dich eigentlich hier mehr zu Hause oder in der Schweiz?», fragte sie, während sie langsam die Treppe zu Vigelands «Rad des Lebens» hinaufstiegen.

 

 

 

Ganz ehrlich, ich weiss nicht, wie viel besser und echter mein Roman dadurch wird, dass er nun solche Sätze mit bestätigtem Wahrheitsgehalt beinhaltet, aber was ich sicher weiss, ist: Ich bin meinen Protagonisten auf dieser Reise noch näher gekommen, und mein Mann und ich erlebten eine tolle Zeit in einer grossartigen Stadt!

                               

 

 

Karfreitaggedanken

Was, wenn Jesus nicht auf die Erde kam, um für unsere Sünden zu sterben?

Was, wenn er auf die Erde kam, um uns zu zeigen, wie man wirklich liebt?

Was, wenn sein Tod nicht gewollt, sondern eine Folge der irdischen Lieblosigkeit war?

Was, wenn seine Auferstehung die radikale letzte Antwort auf diese Lieblosigkeit ist?

Dann tut mir Karfreitag wirklich weh. Dann ist mir Ostern noch viel mehr wert.

Langsam schreiben

Normalerweise bin ich eine Schnell- und Vielschreiberin. Meine übliche Herausforderung besteht nicht darin, Wörter zu finden und sie zu Geschichten zu machen, sondern das, was ins Dokument gesprudelt ist, leserfreundlich aufzubereiten und vor allem zu kürzen (immer wieder gern/ungern nach dieser Methode).

Mein aktuelles Projekt ist anders. Es gärt seit einem Jahr. Es gibt dazu auf meinem Computer einen Ordner «Archiv» mit sechs Unterordnern. Sie enthalten längere und kürzere Fragmente, einer sogar ein Dokument, das der Länge nach durchaus als Manuskript durchgehen würde, inhaltlich leider nicht (es ist mein NaNoWriMo-Dokument und der endgültige Beweis, dass diese Geschichte nicht mit vielen schnellen Wörtern erzählt werden will).

Unzählige Male dachte ich in den letzten Monaten: Ich gebe es auf. Es ist nicht dran. Die Geschichte will nicht geschrieben werden. Ich suche mir neue Figuren und mache mich mit ihnen auf zu neuen Ufern. Aber da sind keine neuen Figuren, keine neuen Ufer, keine neuen Themen, die mich interessieren. Die Geschichte will durchaus geschrieben werden.

Ich habe sogar versucht zu plotten. Meinen «Ich-bin-ein-creative-writer»-Stolz beiseite geschoben und mir ausgedacht, was als nächstes passieren könnte, nur um mich beim anschliessenden Aufschreibenwollen tödlich zu langweilen und zu merken, dass die Figuren noch mehr bocken als sonst.

Schliesslich habe ich eingesehen: Die Geschichte will langsam und zäh entstehen. Es passt zu ihr. Es passt nicht zu mir, aber vielleicht kann ich seufzend und jammernd zugeben, dass es mir nicht schadet, wenn sie mich Langsamkeit und Geduld mit mir selbst lehrt.

#Schreibmotivation: 10 Minuten und ein Schreibwerkzeug

Auf Pinterest habe ich dieses Zitat von Cory Doctorow gefunden:

«Write even when the world is chaotic. You don’t need a cigarette, silence, music, a comfortable chair, or inner peace to write. You just need ten minutes and a writing implement.»

Die Frage ist natürlich, was ich auf Pinterest mache, und die Antwort ist ganz einfach: Trotz 10 Minuten Zeit und einem Schreibwerkzeug unter den Händen NICHT schreiben.

Für mich ist es eine dauernde Gratwanderung zwischen «setz dich einfach hin und schreib» und «überliste dich selbst und bring dich in die richtige Stimmung, bevor du zu schreiben beginnst».

Option zwei wird mir z.B. durch ein Kapitel in Natalie Goldbergs Ratgeber «Schreiben in Cafés» bestätigt, dessen Titel lustigerweise auch mit einer Zigarette daher kommt: «Blauer Lippenstift (und eine Zigarette im Mundwinkel)». Darin empfiehlt Frau Goldberg bei Langeweile über dem eigenen Schreiben unter anderem:

«Tragen Sie eine Baskenmütze, Hausschuhe und ein Nachthemd, Springerstiefel, Blaumann, einen dreiteiligen Anzug oder Lockenwickler oder rollen Sie sich in die amerikanische Flagge ein. (…) Versuchen Sie alles, um sich einmal anders zu fühlen und so die Welt mit anderen Augen wahrzunehmen.»

Ich habe diesen sehr ehrlichen Teil in mir, der genau weiss, ob ich auf der Suche nach Inspiration durchs Haus streife und passende Accessoires suche oder Pinterest/YouTube durchforste, oder oder ob ich einfach nur prokrastiniere (auf gut Schweizerdeutsch: usestüüdele). Ich weiss aber auch, dass ich manchmal auf meinen Trödeltouren durchs Internet ganz überraschend Inspiration finde, wie z.B. obenstehendes Zitat.

Mein Schreiben muss nicht immer produktiv und zielstrebig sein. Aber zehn Minuten pro Tag – die sollen sein!

 

 

Morgenseiten

Drei Seiten pro Morgen schreiben. Möglichst bevor die Aufgaben des Tages begonnen haben. Aufschreiben, was mir durch den Kopf geht, mit oder ohne Sinn. Tiefgründig, oberflächlich, chaotisch, strukturbringend.

Die Idee stammt aus dem Buch «Der Weg des Künstlers – ein spiritueller Pfad zur Aktivierung unserer Kreativität» von Julia Cameron, das ich nie in der Vollversion gelesen habe. Ich habe mich mit Frau Camerons Kurzfassung «Der Intensivkurs zum Weg des Künstlers» begnügt.

Ich schreibe seit ungefähr zwei Jahren Morgenseiten. Nicht täglich, aber kontinuierlich. Nicht immer drei Seiten und schon gar nicht immer drei gleich lange Seiten. Meistens, wenn die Kinder am Morgen aus dem Haus gegangen sind, manchmal auch erst im Lauf des Tages. Viele Aha-Erlebnisse hatte ich auf diesen Seiten, viel Motivation habe ich gefunden, und immer wieder mache ich die verblüffende Erfahrung, dass die wertvollsten Worte fliessen, nachdem ich meinte, fertig zu sein.

Die Morgenseiten sind eines der Mittel, mit denen ich mich durch den Alltag als Mutter, Lerncoach, Hausfrau und Autorin manövriere. Sie helfen mir, bei mir selbst zu bleiben oder zumindest einmal am Tag dort anzukommen.

P.S. Bonuswin: Morgenseiten sind der perfekte Grund, um immer wieder neue Notizbücher kaufen zu dürfen!