Ich habe mich entschieden, meinen zweiten Roman im Selfpublishing zu veröffentlichen. Ich habe Lust auf neue Erfahrungen und darauf, das ganze Paket einer Buchveröffentlichung von Grund auf mitzugestalten.
Was ich bereits verraten kann: Der Roman wird im Herbst 2019 als Taschenbuch und E-Book erscheinen! Als Selfpublishing-Anbieter habe ich BoD (Books on Demand) gewählt.
Seit Wochen laufen im Hintergrund meiner Schreibstube vorbereitende Massnahmen: Titelsuche, Covergestaltung, letzte Änderungen am Manuskript, Korrektorat, Klappentext, Marketingstrategie, … Dabei pendle ich dauernd zwischen «Endlich kommt mein Buch zu seinen LeserInnen!» und «Oje, ich werde nie mit allem fertig werden!» hin und her. Ich versuche, beides auszuhalten und dabei den Fokus nicht zu verlieren.
Gestern habe ich mich endlich einem meiner unliebsamsten Themen gestellt: Dem Budget. Das heisst, ich habe gerechnet, statt geschrieben.
Auf der Kostenseite stehen Ausgaben für Lektorat/Korrektorat, Coverdesign, Bücher und Webinare zum Thema Selfpublishing, der Betrag an BoD, Rezensionsexemplare und weitere Werbemassnahmen. Auf die Idee, mir die Arbeitszeit bezahlen zu lassen, komme ich im Moment nicht.
Auf der Einnahmenseite stehen natürlich die verkauften Bücher. Dabei hat es Einfluss auf meinen Gewinn, ob die Bücher von mir bei BoD in grösseren Mengen bestellt und weiterverkauft werden oder ob die Kunden/Kundinnen sie im Onlinehandel erwerben. Wie viel ich an gekauften E-Books verdiene, habe ich noch nicht herausgefunden. Von meiner ersten Buchveröffentlichung her weiss ich, dass ich mit zusätzlichem Gewinn aus Lesungen rechnen kann.
Mein Rechnen enthält einiges an Spekulation. Wer kauft mein Buch über welchen Kanal? Kann ich neue LeserInnen gewinnen? Wie viel muss ich investieren dafür? Welche Möglichkeiten eröffnen sich mit den E-Books, mit denen ich noch keine Erfahrungen habe? Kommen unvorhergesehene Kosten auf mich zu?
Ich bemühte mich um eine realistische, eher pessimistische Rechnung und landete im Minus. Es überraschte mich nicht, dennoch tat es einen Moment lang weh, die Zahlen so deutlich vor mir zu sehen.
Kürzlich wurde ich gefragt, ob das Schreiben für mich Beruf oder Hobby sei. Nach der gestrigen Rechenaufgabe lautet meine Antwort: Mein Schreiben ist ein zeitaufwändiges Hobby, das ich mit professioneller Ernsthaftigkeit betreibe und mit dem ich dieses Jahr im besten Fall gleich viele Ausgaben wie Einnahmen generiere (wahrscheinlicher ist allerdings, dass die Ausgaben überwiegen werden).
Das Gute an Hobbys ist: Sie machen Spass! Die Freude, die mir das Schreiben an sich und alles, was daraus entsteht, geben, gehört in ein anderes Budget, und dieses wird Ende Jahr auf jeden Fall im Plus sein!