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Wie fange ich ein Buch an

Wie ich anfange, ein Buch zu schreiben?

Ganz einfach: Ich ziehe mich hübsch an, packe Notizbuch, Stift und Wasserflasche ein und fahre zusammen mit einer Fotografin an einen ruhigen Ort. Voilà – ein Buchanfang UND ein schönes Foto für den Blog!

Der Entstehungsprozess eines Buches kann so verschieden sein wie die Geschichten und ihre Autor*innen. Zum Glück gibt es keine Regel, wie man ein Buch anzufangen hat. Aber vielleicht Tipps und Erfahrungen, von denen wir profitieren können. Ich selbst finde es immer sehr spannend, von anderen Schreibenden zu hören oder zu lesen, wie ihr Schreibprozess abläuft.

Bei mir sieht es so aus: Um ein Buch anzufangen brauche ich …

Figuren, die mich interessieren

Meine Bücher beginnen immer mit einer oder mehreren Figuren, die in meinem Kopf auftauchen: Alexa und Ian, die ich bereits aus dem «Roman» kannte, den ich als Teenagerin geschrieben hatte, tauchten beim Aufräumen auf dem Estrich auf. Liv, die nicht mehr junge Bassistin einer Rockband, in die sich ein Fan verlieben würde, entstand beim Lesen von Rockstar Romance. Dann erschien während einer Schreibübung Celeste, und plötzlich war es Liv, die sich in einen Fan verliebte. Für mein aktuelles Projekt hat sich Florije, die Sängerin von Livs Band, als Hauptfigur angemeldet.

Zeit

Einige Figuren beginnen sofort zu erzählen. «Die andere Seite von SCHWARZ» floss mir nur so aus den Fingern, weil Alexa nicht länger warten wollte, ihre Geschichte zu teilen. Liv und Celeste nahmen sich mehr Zeit, brauchten Pausen und eine Autorin, die nicht aufhörte, an ihre Geschichte zu glauben, auch wenn sie immer wieder den Pfad verliessen, den ich für sie angedacht hatte. Florije nun macht es mir besonders schwer, sie und ihre Geschichte kennenzulernen. (Wer sie aus «Liv und Celeste – Unter die Haut» kennt, ist darüber vielleicht nicht wirklich erstaunt.)

Meine Bücher brauchen also im doppelten Sinn Zeit, um zu entstehen. Einerseits brauche ich Schreibzeit, um in die Geschichten einzutauchen, andererseits Schreibpausen und das Wissen, dass ich nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein muss. Keine Ahnung, wie ich mit Termindruck als Autorin umgehen würde.

Wille und Mut

Dann – irgendwann – ist die Rohfassung da. Ein Grund zum Feiern, glücklich und stolz zu sein! Und gleichzeitig ein weiterer Anfang, denn jetzt geht es darum, aus der Geschichte, die mir meine Figuren erzählt haben, ein Buch zu machen. Sie so aufzubereiten, dass sie interessant wird für die Menschen ausserhalb meines Kopfes. Dieser Prozess braucht den Willen dranzubleiben und womöglich noch einmal radikale Änderungen vorzunehmen, und den Mut, die Geschichte wirklich zu teilen. Und er braucht neben noch mehr Zeit auch Geld, denn als Selfpublisherin bezahle ich die Dienstleistungen von Fachleuten selbst.

Und der Plot?

Ich plotte nicht. Ich habe vielleicht eine Idee, wo mich die Figuren hinführen werden, aber die Erfahrung ist, dass sich die Figuren sowieso nicht daran halten. Meine Geschichten entstehen beim Schreiben, anders funktioniert es bisher nicht.

«Mini Gschicht» als Autorin – die Anfänge

Wer den Prolog von «Die andere Seite von SCHWARZ» gelesen hat, erinnert sich vielleicht, dass auf unserem Estrich ein schwarzes Köfferchen liegt, in dem sich Schätze aus meiner Jugendzeit verstecken.

Tagebücher, Konzerttickets, Zeitungsausschnitte, ein Stein in Herzform (Geschenk von meinem damaligen Freund), Briefe, meine Brillen, … Und eben auch das Manuskript, das die fünfzehnjährige Mirjam geschrieben hat und das den Grundstein für die Ian-und-Alexa-Romane legte.

Ende Februar durfte ich im Rahmen des Angebots «Von Frau zu Frau» in der 3×3 Halle in Hunzenschwil über «Mini Gschicht» als Autorin erzählen. Zur Vorbereitung stieg ich einmal mehr auf den Estrich. Ich wollte mir nicht nur erneut den Inhalt des Köfferchens ansehen, sondern auch die Kiste finden, in der ich weitere Tagebücher und andere Schriften wusste. Dabei fand ich mein erstes Tagebuch (leider ohne den Schlüssel), weitere Tagebücher und die Gedichthefte, die ich als Lateinerin stilecht mit «Carmina» beschriftet hatte.

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Kaffee oder Tee?

Magst du Kaffeeduft? Für mich ist der Kaffee am Morgen eine feste Alltagsroutine. Ohne ein paar Schlucke des heissen Gebräus komme ich schlecht in die Gänge. Für den Rest des Tages spielt Kaffee dann keine grosse Rolle mehr. Seit ich gemerkt habe, dass mir meine Koffeinsucht Kopfschmerzen beschert, wenn sie nicht rechtzeitig befriedigt wird, bin ich nämlich fast gänzlich auf Tee umgestiegen.

Diese Entwicklung zeigt sich auch in meinen Büchern. Während Alexa und Ian aus «Die andere Seite von SCHWARZ» und «Die Aussicht auf BUNT» viel Kaffee trinken, sind Liv und Celeste vorwiegend Teetrinkerinnen.

Und du: Trinkst du lieber Tee oder Kaffee?

Eine Szene gibt es in «Liv und Celeste – Unter die Haut» jedoch, in der Liv ihrer Freundin eine Tasse Kaffee ans Bett bringt. Ob Celeste ihn auch wirklich trinkt, erfährst du in folgendem Textschnipsel aus dem Roman. Er ist der Beginn des Kapitels «Verknallt» und enthält keine Spoiler ausser demjenigen, dass Celeste bei Liv zu Besuch ist.

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Mein bester Schreibtipp

Auf Instagram wurde ich nach meinem besten Schreibtipp gefragt. Geantwortet habe ich mit: Kill your Darlings!

Wie bitte?! Schreibt sie jetzt plötzlich Krimis? Thriller? Horror? Oder spickt ihre Geschichten mit einem Drama nach dem nächsten?

Nein, bisher nicht! Ich schreibe weiterhin meine charakterbezogenen (Liebes)Romane mitten aus dem Leben, in denen der Tod zwar ein Thema sein kann, aber nie um des blossen Dramas willen.

Ich nutze die Gelegenheit, öffne mein Café an diesem heissen Sommertag und erzähle, was ich unter dem Schreibtipp verstehe und wann mich seine Umsetzung am meisten geschmerzt hat.

Warum etwas streichen, das ich mag?

Zum ersten Mal von «Kill your Darlings» gehört habe ich im Schreibworkshop bei Milena Moser (hier habe ich schon einmal darüber gebloggt). Ich habe Milena damals so verstanden:

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Gehört Politik hierhin?

Darf man Gedanken zum Krieg in der Ukraine mit Buchcontent verbinden? Ist es in Ordnung, auf einem Autorinnenaccount (auf einer Autorinnenwebseite) politisch zu werden? Ist es am Ende gar Pflicht, jede noch so kleine Reichweite zu nutzen, um auf Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen?

Meine Buchbubble auf Instagram und Twitter ringt mit diesen Fragen. Ich lese klare Statements gegen den Krieg. Ich lese persönliche Worte, warum man sich bei dem Thema zurückhält. Ich lese von Betroffenheit, fehlenden Worten und dem Wunsch nach Rückzug. Ich lese und spüre Irritation über eine Social-Media-Welt, die den Krieg einfach ausblendet. Ich spüre und lese den Wunsch nach einer Insel, auf der dieser Teil der Realität ausgeblendet werden darf.

Und wisst ihr was? Ich finde das richtig und wichtig!

Lasst uns ringen, lasst uns fragen, lasst uns persönliche Antworten finden und lasst uns gut zueinander sein.

Ich bin keine Aktivistin, ich bin keine Expertin für Politfragen, und ich werde nicht plötzlich zu einer solchen, weil die Welt von einem weiteren Krieg erschüttert wird.

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Bold and Untold

Wenn das kein Grund für eine gemeinsame Kaffee-/Teerunde ist: Mein Manuskript «Liv und Celeste» hat sich in den Wettbewerb «Bold and Untold» von Boldbooks gestürzt!

Hier geht es zur Abstimmung: https://boldbooks.com/de/bold-and-untold/februar-2022/liv-und-celeste

Sie läuft noch bis am 28.02.2022.

Gesucht werden Manuskripte, die «bold“ sind im Sinn von: subtil, berührend, provokant, experimentell, unterhaltsam, aufschlussreich. Die Jury sucht Manuskripte, die «etwas wollen» und Autor*innen, die mit ihrem Autorensein etwas erreichen wollen.

Und das ist, was ich will mit meiner Rockromance über die Begegnung zweier Frauen, die verschieden sind an Alter, Herkunft, Überzeugungen und Erfahrungen:

«Liv und Celeste» bricht mit Klischees, Vorurteilen und festen Vorstellungen, spielt damit und setzt sie neu zusammen. Ich möchte zeigen, dass vermeintliche Schwächen Stärken sein können, das Offensichtliche nicht das Wichtige sein muss und Grenzen sich verschieben können. Und wie mit allen meinen Büchern möchte ich die Leser*innen unterhalten, berühren, herausfordern und ihnen Lesestunden schenken, während denen sie ganz in eine Geschichte eintauchen können.

Auch wenn die Chancen auf einen Gewinn verschwindend klein sind (andere Manuskripte haben bereits Hunderte und Tausende von Stimmen), freue ich mich über jedes Herzchen, das Liv, Cel und mich den Preisgeldern in der Höhe zwischen 500 und 5000 Euro näherbringt ❤️🧡💛💚💙💜! (und mir und meinem Ego guttut – hüstel)

In der Wettbewerbseingabe enthalten ist übrigens auch eine Leseprobe, die euch die Chance gibt, meine beiden Ladys bereits etwas kennenzulernen.

Bücher, Bücher, Bücher …

… und zwar für einmal nicht meine eigenen, sondern diejenigen, die ich in den ersten Wochen des Jahres gelesen habe oder gerade lese.

Diese Bücher stelle ich heute in Mirjams Café vor. Ohne Bewertung (ausser bei dem einen, zu dem ich eine Rezension geschrieben habe), weil ich lieber lese, ohne dabei zu werten.

Schreibt die Autorin, die immer wieder um Rezensionen zu ihren Romanen bittet …

Mirjams Januarbücher

Das Ebook «In Richtung Stoppelfelder» von Lene Jansen habe ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks gelesen. Meine Rezension zu diesem schönen, manchmal ruhigen und manchmal fulminanten Debütroman findet ihr hier.

«Radikale Selbstfürsorge – jetzt! Eine feministische Perspektive» von Svenja Gräfen hat mir eine Twitterin (Twittererin?) empfohlen. Ich habe nicht viel Neues gelernt beim Lesen dieses Ebooks, aber ganz viel Bestätigung bekommen und ein paar Zusammenhänge wiederentdeckt (v.a. zum Zusammenspiel zwischen Körper und Psyche).

«You make me fly» von Murphy Malone war ein weiteres Leserunden-Ebook. Nach der ersten Begeisterung über die spannenden Charaktere und den Handlungsort Schottland beschlich mich immer mehr ein mulmiges Gefühl beim Lesen. Als ich merkte, weshalb, brach ich das Buch ab, und teilte es der Autorin mit. Sie hat sehr verständnisvoll und souverän darauf reagiert, dass ich die versprochene Rezension nicht schreiben werde.

Kleiner Exkurs zum Thema Triggerwarnungen

«You make me fly” arbeitet mit Triggerwarnungen. Eine allgemeine Auflistung gibt es am Anfang des Buches, eine ausführliche, in Kapitel aufgeteilte Liste am Ende.

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Lesung mit Linda Kieser

Einen schönen guten Nachmittag und herzlich willkommen im Café, wo es heute Cola, Toast und eine Doppellesung gibt. Wie immer darfst du natürlich auch ein anderes Getränk deiner Wahl bestellen!

Ich habe mich gestern an ein Experiment gewagt: Eine Live-Lesung auf Instagram!

Zur Lesung ermutigt hat mich die supersympathische Autorin Linda Kieser. Im Vorgespräch haben wir gemerkt, was unsere unterschiedlichen Bücher – ihr dystopischer Jugenroman und meinen Liebes- und Lebensroman – verbindet:

Grossmütter und Hoffnung!

Während einer Stunde haben wir gelesen und dabei ein wenig gequatscht (wobei dieser Teil fast zu kurz gekommen ist, denn so eine Stunde kann unglaublich schnell vorbei sein).

Wenn du Lust hast, Linda und mir zuzuhören, findest du die ganze Lesung auf ihrem Instagram-Account, den ich hier verlinke.

Wir haben dabei auch schwere Themen nicht ausgelassen, daher die Content Notes: Krankhkeit, Depressionen, Traumata, Antidepressiva.

(Unter dem Link schreibe ich noch ein paar Zeilen über meine Erfahrung mit dem Experiment Instagram-Lesung).

https://www.instagram.com/tv/CYuaJlepEpx/?utm_source=ig_web_copy_link

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Jahresmotto 2022

Herzlich willkommen zum ersten Kaffeeklatsch dieses Jahres, liebe Freund*innen des gemütlichen Beisammenseins. (Ihr seid bei der Auswahl des Getränks natürlich völlig frei. Bei mir ist es heute ein wärmender Tee.)

Statt zum Neujahr Vorsätze zu fassen, stelle ich die Jahre seit einiger Zeit unter ein Motto. Ein oder zwei Wörter, die mir in den Tagen um den Jahreswechsel wichtig werden, schreibe ich auf, und nehme mir vor, mich in den nächsten Monaten daran zu orientieren.

Eine Zeit lang war es beinahe erschreckend, wie gut die Wörter dann auch im Nachhinein zu dem vergangenen Jahr passten. Selbsterfüllende Prophezeiung? Autosuggestion? Führung durch eine höhere Macht? Ich weiss es nicht, und es ist mir auch nicht wichtig.

Zu Beginn des letzten Jahres wollten mir keine Wörter einfallen. Ich probierte etwas herum, schrieb glaub sogar etwas auf, habe es aber direkt wieder vergessen. Im Nachhinein gesehen ist auch das nicht erstaunlich, denn was 2021 privat und beruflich an Herausforderungen und Veränderungen gebracht hat, war jenseits von allem, was ich mir zum Jahreswechsel gewünscht oder vorgestellt hatte.

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